Die Behandlung der Prostatahyperplasie: Psychologie Gesundung

Benigne Prostatahyperplasie Symptome und Behandlung

Seit unserer Kindheit werden uns zwei Grundprinzipien vermittelt. Erstens: für die medizinische Betreuung ist ausschließlich der Arzt zuständig. Zweitens: einen Arzt sollte man nur dann aufsuchen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Das alles ist eine ganz vernünftige Betrachtung, solange man ärztliche Hilfe nicht wirklich braucht. Aber sobald man älter wird, zwackt es hier und da. Verschleißerkrankungen und Alterserkrankungen (Bluthochdruck, Blutzucker) stellen sich ein. Hier ist dann die Inanspruchnahme medizinischer Hilfe erforderlich.

Die medizinische Diagnostik ist eine der größten Errungenschaften des 20. Jahrhunderts. Je früher man eine Krankheit nachweist, desto besser kann man die Krankheit heilen. Durch die uneigennützige Arbeit der Ärzte und Wissenschaftler kann unsere Lebenserwartung gesteigert werden. In den 1930er Jahren betrug die Lebenserwartung noch ca. 50 Jahre, heute sind es über 80 Jahre. Millionen Menschen verdanken ihr Leben der Diagnostik, der Antibiotikatherapie und den Impfungen.

Nun ein kleiner Dialog zum Nachdenken, wie er zwischen einem Arzt und seinem Patient geführt werden könnte:

– Patient: Guten Tag, Herr Doktor!

– Arzt: Guten Tag Herr XY, ich habe die Laborergebnisse fertig. Ich zeige Ihnen den Befund. Sie sehen, das prostataspezifische Antigen (PSA) ist erhöht. Wie Sie schon vermutet haben, ist ein Prostataadenom bei Ihnen nachgewiesen worden. Zum Glück haben wir es früh genug gefunden, aber Prostataadenome sind heute nicht selten. Ich schreibe Ihnen mal ein Arzneimittel auf, wenn Sie das alles so einnehmen, müßte es sich bessern. In drei bis vier Wochen kommen Sie bitte zur Nachkontrolle.

Nach einer Woche…

– Patient: Herr Doktor, ich muß mich noch mal bei Ihnen melden, es hat sich noch nichts gebessert.

– Arzt: OK, wenn das so ist, dann müssen wir noch ein weiteres Medikament dazu geben. Hier noch eine Verschreibung. Und nehmen Sie bitte alles richtig ein.

Nach einer weiteren Woche…

– Patient: Herr Doktor, jetzt haben Sie mir schon zweimal etwas verschrieben und ich warte zwei Wochen auf eine Besserung, aber es hat noch immer nichts getan!

– Arzt: Nun gut, Sie müssen wirklich etwas Geduld haben. Aber wir können ja noch mal eine Blutprobe untersuchen.

– Patient: Aber Herr Doktor, das wird doch wieder teuer, wie soll ich das bezahlen? Habe ja auch nicht so viel Geld.

– Arzt: Ja, aber was wollen Sie dann?

Das ist nun wirklich ein banaler Dialog, recht klischeehaft. Aber der Autor erlebte einen solchen Dialog, obwohl er keine Prostatahyperplasie hatte. Und viele Menschen gehen nach dem ersten Versuch nicht mehr zum Arzt, wenn die Besserung nicht so schnell eingetreten ist, wie es der Patient erhofft hat.

Bei jeder kleinen und oftmals harmlosen Normvariante – wir wollen noch gar nicht von einer Erkrankung sprechen – wird ein Arzneimittel verschrieben. In manchen Ländern können sogar alle Arzneimittel ohne Verschreibung erhalten werden. Dann können die Patienten bei Bedarf sich selbst eindecken. Es entsteht der Eindruck, daß durch Arzneimittel alle Probleme gelöst werden können. Und die Pharmaindustrie reibt sich die Hände. Es ist auch nicht selten, daß ein behördliches Zulassungsverfahren durch gewisse finanzielle Zuwendungen von der Pharmaindustrie beschleunigt wird. Dann gibt es noch neben den wirklich wirksamen Arzneimittel-Präparaten sehr fragliche Medikamente, die bezüglich der Wirkung nicht sicher sind. Gerade solche Präparat verkaufen sich sehr gut in den Apotheken, haben doch solche Präparate einen ganzheitlichen, ja sogar esoterischen Charakter. Und dadurch wirken solche Präparate als „ganzheitlich“ oder „alternativ“ und stellen Optionen zur Schulmedizin (das heißt, der wissenschaftlich orientierten und an Hochschulen gelehrten Medizin) dar, die ja auch nicht ohne Nebenwirkungen ist.

Nicht selten ist es, daß die Pharmaindustrie Vorteile anbietet, wenn bestimmte Präparate von einem Arzt verordnet oder von einem Apotheker verkauft werden. Dem Arzt oder Apotheker werden dann finanzielle Vorteile eingeräumt, oder es wird eine als „Fortbildung“ deklarierte Reise ermöglicht.

Mit jedem Präparat, das nicht oder nicht ausreichend wirksam ist, wird der Profit der Pharmaindustrie und die Partizipierung der Ärzte und Apotheker an diesem Profit gestärkt. Solange das Präparat noch nicht ausreichend wirkt, muß es immer neu verordnet werden. Die Hersteller haben große Profite. Und der Patient resigniert irgendwann, weil er die Krankheit für selbstverständlich hält und er resigniert auch, weil er unter den Nebenerscheinungen des Alterungsprozesses resigniert. Eine absurde Situation, die in unseren zivilisierten Gesellschaften mit den humanen Verfassungen und Gesetzen entstand.

Vor diesem Hintergrund suchen viele Patienten nicht mehr den Kontakt zu den Ärzten, also den Schulmedizinern, die die wissenschaftliche und an Hochschulen gelehrte Medizin vertreten, sondern wenden sich vielmehr den Heilpraktikern zu.

Viele Heilpraktiker sind Abzocker und Quacksalber. Außer dem Stapeln von Geldscheinen haben sie noch nichts schweres gearbeitet. Man kann solche Personen als „Pseudoärzte“ bezeichnen, die ein profundes Halbwissen aus Presse, Internet, Fernsehen und Rundfunk haben. Dieses Halbwissen wird unkritisch eingesetzt und dient letztendlich der Vermehrung des Gewinns. Es wird mit erdachten Krankheiten oder Diagnosen eine Angst geschürt, die nur gelöst werden kann, wenn ein bestimmtes Therapieverfahren wahrgenommen wird oder ein Zaubertrank des Heilpraktikers gekauft wird. Selbst am Telefon werden schon Beratungen durch Heilpraktiker angeboten.

Es kostet viel Geld, es bringt nichts. Und wenn sich nicht einmal ein Placebo-Effekt einstellt, dann kann man immer noch sagen “ das Fehlen eines Ergebnis ist auch ein Ergebnis“.

Resigniert und enttäuscht suchen viele Patienten nach diesem zweifelhaften „Exkurs“ zu einem Heilpraktiker wieder den Weg in die ärztliche Praxis.

Und so muß wieder ein Arzt gefunden werden, der die Prostatahyperplasie adäquat behandeln kann. Man muß den besten Arzt der Stadt finden. Verschiedene Heilverfahren werden angeboten: von der traditionellen Medizin bis hin zur Selbstheilung. Welchen therapeutischen Weg soll man einschlagen? Man fühlt sich unsicher. Es gibt verschiedene stark wirksame Medikamente. Aber wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus? Impotenz, oder nachteilige Wirkungen auf den gesamten Organismus? Alle Therapieversuche haben nichts gebracht. Der dauernde stumpfe Schmerz und die ganzen Komplikationen zehren sehr. Schon der Toilettengang wird zur Tortur. Was nun? Eine Operation wäre zwar der richtige Weg, aber in Anbetracht meines schon fortgeschrittenen Alters könnte es sein, daß ich kein Kind mehr zeugen könnte. Nach einer Operation kann es zur Impotenz kommen, die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering. Für Impotenz bin ich noch nicht alt genug. Die Chirurgen sagen auch nicht alles. Trotz der Operation kann ein gutartiger Tumor der Prostata nicht sicher geheilt werden. Und jede Operation birgt ein Risiko. Die Operation kann auch tödlich ausgehen. Wenn ich das alles bedenke, dann sehe ich doch die Operation sehr kritisch. Es gibt neben der Operation noch die Möglichkeit einer gesünderen Lebensweise, aber darüber weiß ich nicht genug.

Halt! Das alles ist doch Wahnsinn. Es ist doch eigentlich die Stimme meiner Faulheit. Mit minimalem Kraftaufwand will ich mich ins Krankenhaus schleppen und dabei gehe ich doch ein maximales Risiko ein. Meine Faulheit könnte mich vernichten. In keinem Menschen wird das Laster der Faulheit überwunden. Man kann den Einfluß nur verstärken oder abschwächen. Wenn es keine sicheren Erkenntnisse gibt, werde ich versuchen, diese Erkenntnisse zu erfahren. Die Lebenserfahrung muß ich besser wahrnehmen. Und dann kann ich lernen, meinen Organismus zu verstehen, ihm zuzuhören, und jeden erlebten Tag, jede Woche, jeden Monat zu reflektieren. Das ist sehr wichtig.

Zunächst einmal muß man aber erst einmal aufhören, sich über die Ärzte, die Heilpraktiker und die ganze Welt um einen herum, zu ärgern. Außer Streß existieren fast keine Krankheiten. Und irgendwie bin ich auch selbst daran schuld, daß ich an dieser verhaßten Prostatahyperplasie leide.

Am Anfang des Kampfer mit der Krankheit müssen auf die Vergleichswaage auf der einen Seite meine Faulheit und Unwissenheit, auf der anderen Seite meine Angst vor Komplikationen und Hoffnungslosigkeit gelegt werden. Ein interessantes Gleichgewicht. Das alles ist aber nicht zu meinen Gunsten…

Danach quält sich mein Gehirn mit dutzenden von Fragen: wie, warum?

Wie kann ich nun meine Krankheit überwinden? Warum haben die Medikamente nicht geholfen? Warum verschlechtert sich gerade mein Befinden nach einem bewegungsarmen Ruhetag? Welche Beckenbodengymnastik ist für mich die richtige? Wie kann man die Lebensweise ändern?

Gut, nun habe ich eine Übungen kennen gelernt. In den ersten beiden Wochen wurde der Zustand trotz der Übungen noch schlechter. Vielleicht mache ich etwas falsch. Man muß ja nicht nur an sich selbst arbeiten, sondern auch denken.

Der zweite Monat. Die Angst besteht weiter, aber es tauch ein Schimmer von Optimismus auf, da ich nun einige Kenntnisse erlangt habe. Gestern war der Zustand noch gut, heute geht es schlechter. Der Zustand schwankt stark. Und ich kämpfe wieder mit Depressionen.

Nun der dritte Monat. Eigentlich wollte ich meine Ernährungsgewohnheiten nicht ändern. Alles mögliche war ich bereit, zu ändern, nur nicht die Rationen, an die ich mich seit Monaten gewöhnt habe. Änderung des Lebenswandels, Umstellung der Lebensweise, alles nichts sicheres, alles zunächst nur Trugbilder, das Leben wird zur Folter. Schmerzhafte Erinnerungen verbinde ich mit diesem Prostataadenom, ich habe mir meine Situation nicht ausgesucht. Ganz komisch: es stellt sich plötzlich heraus, daß alle Veränderungen doch eigentlich schmerzlos sind. Nach dem Abendessen war mir plötzlich ganz anders. Es entstand der unüberwindlich Wunsch, einfach mal auf dem Sofa mit der Zeitung zu liegen, oder Fernsehen zu schauen. Es ist wie eine Lockerung. Es ist aber auch ein Stück weit die Stimme meiner Faulheit. Aber trotzdem muß ich meine Übungen machen. Die Übungen haben Besserung gebracht. Die Merkmale der Krankheit verblassen. Das Leben gewinnt wieder an Farbe und ist nicht mehr so grau, wie es in den letzten Jahren schien. Und Alter ist relativ. Der Wunsch und der Wille stehen im Vordergrund.

Der vierte Monat meines Kampfes für meine Gesundheit (ich empfinde es nicht mehr als Kampf gegen die Krankheit, sondern als Kampf für die Gesundheit!). Ein Urologe sagte einmal zu mir, daß in meinem Alter ein Toilettengang pro Nacht normal sei. Und bei mir ist es ganau so. Mittlerweile spotte ich schon über meine Krankheit. Ich brauche keine Vergleichswaage mehr. Die Vergleichswaage habe ich enthauptet und ich kann sie ohne weitere Umstände zerreißen. Meine Kenntnisse, meine Erfahrung und mein trainierter Körper vernichten sie. Ich bin selbstsicher geworden.

Ein Dampfkochtop war mein teuerster Kauf für meine Rekonvaleszenz. Und der ist auch für meine ganze Familie gut und sinnvoll zu nutzen. Übrigens kann man auch ohne eine solche Anschaffung auskommen.

Vielleicht bin ich ein wenig naiv. Man hört in meiner Heimat selbst von prominenten Staatsmännern sehr selten ein Engagement für eine gesündere Lebensweise. Nur eine gesunde Nation ist eine kluge Nation. Gerade diese Tatsache ruft bei vielen Machthabern eine große Unruhe hervor.

Der fünfte Monat. Mein Körper ordnet sich dem Willen meiner Vernunft streng unter. Ich nehme keine Symptome der Krankheit „Prostataadenom“ mehr wahr. Nachts schlafe ich durch, wache nicht mehr unter dem Harndrang auf. Wenn die moderne Medizin diesen Zustand als Remission – ja als Rekonvaleszenz bezeichnet – sei es so. Aber ohne eine gesunde Lebensweise keine Remisson. Ich könnte singen und bin so froh, daß ich meine Harnblase nicht mehr spüre. Es ist wie ein Wunder.

Fast ein halbes Jahr ist nun vergangen. Ich kann nur eine riesige Freude über die Vollwertigkeit meiner wiederhergestellten Gesundheit zum Ausdruck bringen. Und die Regeln, nach denen ich jetzt lebe, stören mich nicht.

Nun wir es Abend und es regnet draußen. Im Hintergrund der Fernsehen. In der Webepause wird für Strom geworben. Dann eine populäre Talkshow. Die Teilnehmer der Sendung spielen sehr gut ihre Rollen als Kämpfer für Gerechtigkeit und Ordnung. Aber es ist nur eine Show, nach der Show lassen die Protagonisten ihre Masken schnell fallen. Wenn ich in dieser Zeit taubstumm werden würde, wäre das manchmal besser. Alles wurde schon irgendwo und von irgendwem gesagt und gehört. Man hört immer weniger Gutes, statt dessen immer mehr Probleme und Negatives.

Solche Philosophien interessieren mich schon seit langem nicht mehr. Wo ist denn meine bequeme Lieblingsjacke? – Ich gehe jetzt spazieren, das ist besser. Jetzt mag ich jedes Wetter…

Die Heilungsmethodik „Ohne BPH“ finden Sie im Kapitel https://adenomaprostate.com/de/articles/7.